[dropcap]I[/dropcap]hr konntet es euch sicher denken – nach meiner Rezension und der Ankündigung der KAOS Release Week ließ ich es mir selbstverständlich nicht nehmen und besuchte das Gratiskonzert der Blackout Problems im Veedel Club Köln.
Von meinen bisherigen Konzerten der Blackout Problems wusste ich bereits, dass die Band über eine starke und feierwütige Fanbase im Großraum Köln verfügt. Und trotzdem muss ich zugeben, dass ich absolut nicht mit so einem Andrang beim kostenlosen Konzert im Rahmen der KAOS Release Week gerechnet habe.
Schon zu meiner Ankunft an der Location bin ich darüber erstaunt, wie viele der Gesichter ich zuvor noch nie auf einem Konzert der Band gesehen habe. Während des Einlasses gegen 20 Uhr wird bei der Taschenkontrolle klar: Nicht wenige der Konzertbesucher*innen haben sich direkt im Anschluss an ihren Schulunterricht zum Veedel Club begeben. Als Sänger und Gitarrist Mario später nachhorcht, wessen erstes Konzert der Band es ist, melden sich überraschend viele Leute. Der Frontmann freut sich sichtlich und begrüßt die Neuankömmlinge: „Willkommen in der Familie!“

Ansonsten räumen die Blackout Problems an diesem Abend auch meine letzten Bedenken aus dem Weg. KAOS rockt. Und das ordentlich. Die Band spielt an diesem Abend eine besondere Setlist: Einmal das komplette neue Album und als Zugaben noch die Publikums-Eskalationslieblinge How should I know und Black Coffee. Dabei habe ich trotz der emotionalen Schwere des Albums das Gefühl, die Band, besonders aber Mario, sei bei diesem Konzert so gelöst und gut gelaunt wie schon lange nicht mehr. Zwischen einem kurzen Beyoncé-Moment, diversen Mosh- und Circle Pits, Crowdsurfing, Mitsingchören und bravem Sitzen auf dem Boden liegt sich der Club während des Songs Holly komplett gegenseitig in den Armen. Ein Anblick, der auch unter die verschwitzte Haut geht.
Apropos verschwitzt: Nicht nur die Band tropft vor Hitze und entledigt sich teilweise ihrer Kleidung. Auch das Publikum steht irgendwann zu beachtlichen Teilen eher oberkörperfrei und in BHs vor (und bei viel Geschubse auch mal fast auf) der Bühne. Wenn das nicht für den Abend und die Stimmung spricht…
So verwundert es am Ende irgendwie auch nicht, dass ein Mädchen nach Ende des Konzerts sein T-Shirt nicht mehr findet und es letztlich irgendwo hinter dem Schlagzeug wieder auftaucht. Wie es dort hingekommen ist? Im KAOS ist einfach alles möglich.
Während meines Nachhausewegs bemerke ich, dass sich meine Hände wie nach einem ausgiebigen Bad anfühlen. Kann es sein, dass einem nach einer bestimmten Anzahl von Blackout Problems eventuell sogar Schwimmhäute wachsen? Hat damit vielleicht schon irgendwer Erfahrungen gemacht?
Entschuldigt die einseitigen Fotos, aber… ihr habt ja gelesen, wie es bei diesem Konzert zuging.
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[…] groß sagen? Nach anfänglicher Skepsis haben sie mich während meines Besuchs beim Releasekonzert in Köln vollends mit ihrem emotionalen und dennoch durchschlagkräftigen Album KAOS überzeugt. Ich […]